Standpunkt zur Vereidigung der Bundeswehr in Frankenberg

Am 15.06.2023 findet in Frankenberg die Vereidigungsfeier der Bundeswehrstatt. Da dies aus unserer Sicht ein Schritt in die Richtung falscheRichtung ist und wir als DIE LINKE die Friedenspartei sind, haben wiruns an die Freie Presse gewendet mit folgender Pressemitteilung:Anlässlich der Eiderneuerung in der Kaserne Frankenberg möchte derOrtsverband der LINKEN betonen, wie wichtig der Weg der Diplomatie zueiner friedlichen Lösung von Konflikten ist und dass Krieg kein Mittelder Politik sein darf. Eine Kleine Anfrage der BundestagsabgeordnetenSabine Zimmermann (Linke) von 2017 ergab, dass seit 1991 insgesamt 410000 Soldaten ins Ausland geschickt wurden. 108 Bundeswehrsoldaten vonIhnen starben bis zum Jahr 2017. Über die Hälfte der bisherigenAuslandseinsatz-Toten kommen aus Ostdeutschland, oder sindAussiedlerkinder. Für uns ist jeder Tote einer zu viel.DIE LINKE ist dem Frieden, dem Völkerrecht und der internationalenSolidarität verpflichtet. Wir messen nicht mit zweierlei Maß. Wir nehmenkeine Verletzung des Völkerrechts hin. Wir stehen an der Seite derMenschen, die sich gegen Unterdrückung und Abbau demokratischer Rechte,gegen Krieg und Ausbeutung für eine gerechte Welt einsetzen. Ihnengelten unsere Solidarität und Unterstützung. Wir erkennen aber auch dieUN-Charta und das darin enthaltende Recht auf Selbstverteidigung gegeneinen bewaffneten Angriff als legitime Ausnahme vom Gewaltverbot an.Auch mit dem beschlossenen »Sondervermögen« für die Bundeswehr von 100Milliarden Euro wird das in der NATO vereinbarte Ziel, 2 Prozent desjährlich steigenden Bruttoinlandsproduktes für Rüstung auszugeben,übererfüllt. Die Verankerung des »Sondervermögens« im Grundgesetzbedeutet, dass Aufrüstung Verfassungsrang erhält. Das widerspricht ausunserer Sicht dem Friedensgebot des Grundgesetzes. Wir fordernstattdessen Abrüstung als Verfassungsziel. An Stelle der Investition von100 Milliarden Euro in die Rüstung und den Militarismus, fordert diePartei DIE LINKE die Mittel für den Kita-Ausbau, den ÖPNV und diesoziale Infrastruktur einzusetzen.Doch anstatt Rüstungsexporten und Waffenlieferungen in Krisen- undKriegsgebiete – die eskalieren und in die falschen Hände geraten können– müssen nichtmilitärische Möglichkeiten erweitert werden: DieBundesregierung muss zunächst alle nicht-militärische Möglichkeitenausschöpfen, wie die Schaffung eines Transparenzgesetz, das dieVerschleierung von Vermögen erschwert oder auch die Einrichtung einesinternationalen Finanzregisters. Außerdem braucht es ein zentrales,transparentes Immobilienregister. Für uns steht fest, dass sichSanktionen immer gegen die Fähigkeit zur Kriegsführung richten sollten.Sanktionen, die sich vor allem gegen die Bevölkerung richten oder zurVerarmung im Globalen Süden beitragen, lehnen wir ab.Wir rufen die Bundesregierung auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen unddem Wohl der Menschen zu dienen, insbesondere in Bereichen wiehumanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Wir müssen uns füreine friedliche Welt einsetzen und gemeinsam arbeiten, um den Frieden zufördern und Konflikte zu verhindern.DIE LINKE Frankenberg fordert die Regierung dazu auf, eine klarepolitische Vision für eine friedliche Zukunft zu entwickeln. Wir müssenzusammenarbeiten, um eine Welt zu schaffen, in der Gewalt und Konfliktedurch Dialog und Zusammenarbeit gelöst werden können und in der jederMensch in Freiheit und Würde leben kann.Geschrieben wurde diese Pressemitteilung in Zusammenarbeit von MarikaTändler-Walenta und mir geschrieben. Ich hoffe wir konnten damit als DIELINKE ein Zeichen setzen, dass es so nicht weiter gehen kann und wenn esnur eine Person mehr ist, die wir jetzt auf unserer Seite wissen.

Tobias Krause

OV Frankenberg und Hainichen